Benjamin Ferencz

Benjamin Ferencz has been a leading figure in international justice.

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Benjamin Ferencz has been a leading figure in international justice. Ferencz was born to a Jewish family in 1920 in a region contested by both Hungary and Romania. He grew up in New York City where he immigrated with his parents and sister, seeking shelter from persecution of Jews in Europe. The Ferencz family suffered many hardships as they built their lives in a new country. The challenging environment in which he was raised propelled Ferencz to advance his entrepreneurial spirit, independence, and scholastic acumen. 

After graduating from law school in 1943, Ferencz entered the U.S. Army where he served under General Patton. He was later recruited for the army’s War Crimes Branch to collect evidence of Nazi atrocities. In his role, he witnessed the liberation of concentration camps. These experiences have affected him on a personal level and shaped his professional life for years to come. Upon his honorable discharge in December 1945, the American government tapped Ferencz to lead a team of staff to gather evidence against perpetrators for the Nuremberg Trials. At only 27 years old, Ferencz became the Chief Prosecutor in the Einsatzgruppen Trial, called “the biggest murder trial in history.” For Ferencz, this was his first court case. Out of 22 defendants, all were convicted of crimes, and 13 were sentenced to death. This major achievement paved the way for establishing an international legal precedent to make perpetrators of mass atrocities legally responsible for their actions.

Justice to Ferencz also meant obtaining restitution and compensation for Holocaust survivors. In this he became formally involved in 1948 as head of the Jewish Restitution Successor Organization. In 1951, Ferencz attended the founding meeting of the Conference on Jewish Material Claims Against Germany and participated in the negotiations leading to the signing of the Luxembourg Agreements. 

In the U.S., Ferencz turned to his private law practice. A combination of personal, professional, and world events spurred Ferencz to engage in research and advocacy for enforcing international law to achieve global peace. His principle became “to replace the rule of force with the rule of law.” Ferencz has been a supporter of the International Criminal Court to hold perpetrators accountable for mass crimes. His dedication to and vision for promoting justice and ending war has led to the creation in 2017 of the Ferencz International Justice Initiative at the U.S. Holocaust Memorial Museum.


Benjamin Ferencz

Benjamin Ferencz ist eine der führenden Persönlichkeiten der internationalen Justiz. Ferencz wurde 1920 als Sohn einer jüdischen Familie in einer Region geboren, die sowohl von Ungarn als auch von Rumänien umkämpft war. Er wuchs in New York City auf, wohin er mit seinen Eltern und seiner Schwester auf der Suche nach Schutz vor der Verfolgung der Juden in Europa emigriert war. Die Familie Ferencz musste viele Entbehrungen auf sich nehmen, um sich ein Leben in einem neuen Land aufzubauen. Das schwierige Umfeld, in dem er aufwuchs, war für Ferencz Antrieb, seinen Unternehmergeist, seine geistige Unabhängigkeit und seinen akademischen Scharfsinn zu schulen.

Nach seinem Abschluss an der juristischen Fakultät 1943 trat Ferencz in die US-Armee ein, wo er unter General Patton diente. Dort wurde er für die Abteilung für Kriegsverbrechen rekrutiert, um Beweise für die nationalsozialistischen Gräueltaten zu sammeln. In dieser Funktion wurde er Zeuge der Befreiung von Konzentrationslagern. Diese Erfahrungen haben ihn persönlich zutiefst geprägt und sein berufliches Leben bestimmt. Nach seiner ehrenvollen Entlassung im Dezember 1945 wurde Ferencz von der amerikanischen Regierung beauftragt, ein Team von Mitarbeitern zu leiten, das Beweise gegen die Angeklagten der Nürnberger Prozesse sammeln sollte. Im Alter von nur 27 Jahren wurde Ferencz Chefankläger im Einsatzgruppenprozess, der als der „größte Mordprozess der Geschichte” bezeichnet wurde. Für Ferencz war es der erste Gerichtsprozess. Von den 22 Angeklagten wurden alle für schuldig befunden, 13 wurden zum Tode verurteilt. Dieser wichtige Erfolg ebnete den Weg für einen internationalen rechtlichen Präzedenzfall, der es ermöglichen sollte, rechtlich gegen Täter von Massengrausamkeiten vorzugehen.

Gerechtigkeit bedeutete für Ferencz auch, Entschädigung für die Überlebenden des Holocaust zu erwirken. Hierfür engagierte er sich ab 1948 offiziell als Leiter der Jewish Restitution Successor Organization. 1951 wohnte Ferencz der Gründungsversammlung der Conference on Jewish Material Claims Against Germany bei und nahm an den Verhandlungen teil, die zur Unterzeichnung der Luxemburger Abkommen führten.

Zurück in den USA wandte sich Ferencz seiner privaten Anwaltskanzlei zu. Das Zusammentreffen persönlicher, beruflicher und globaler Ereignisse veranlasste Ferencz, sich für das Völkerrecht einzusetzen, um den Weltfrieden zu sichern. Sein Grundsatz dabei lautete “die Herrschaft der Gewalt durch die Herrschaft des Rechts ersetzen”. Ferencz ist ein Vorkämpfer für den Internationalen Strafgerichtshofs, der Täter von Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft zieht. Sein visionäres Engagement für die Förderung von Gerechtigkeit und die Beendigung von Kriegen haben 2017 zur Gründung der Ferencz International Justice Initiative am U.S. Holocaust Memorial Museum geführt.